Blog-Serie „Nachhaltige Events“: No. 2 – Hotelketten
Da sind wir wieder! Nach unserem detaillierten Bericht zum Falkensteiner Punta Skala in der ersten Ausgabe unserer Nachhaltigkeitsserie kommen wir heute zu einer Übersicht der in Deutschland operierenden Hotelketten. Welche umweltschonenden Maßnahmen hat man sich hier auf die Fahne geschrieben? Und viel wichtiger: Was wird davon auch tatsächlich gelebt?
Wie wir vorgegangen sind
Für unsere Bewertung haben wir 24 dieser Kettenhotels für uns identifiziert, die Sales-Kontakte angeschrieben, teilweise mehrfach nachgehakt, verschiedenste Materialien erhalten und gesichtet, Websites abgesurft und dabei immer versucht, all diese Infos in ein halbwegs übersichtliches Schema zu bekommen. Dazu mussten wir einiges komprimieren, vereinfachen und schließlich Punkte vergeben, um ein Ranking erstellen zu können.
Deswegen hier gleich wieder das Kleingedruckte: Wir mussten in diesem Prozess subjektive Entscheidungen treffen und übernehmen trotz wirklich sehr gewissenhafter Arbeit keine Haftung für fehlerhafte oder fehlende Angaben. So haben wir uns zum Beispiel des Öfteren gefragt, ob eine diffuse Formulierung in einer Hotelinfo ein Kreuz in unserer Tabelle verdient hat, und wenn ja, eingeschränkt oder uneingeschränkt.
Bevor wir richtig loslegen, noch ein letzter Hinweis in eigener Sache: Nachhaltigkeit ist nicht nur Ökologie, ganz klar. Wir konzentrieren uns aber aus Gründen der Übersichtlichkeit erst mal auf diesen Teilbereich, das heißt, wenn wir in unserem Blog von Nachhaltigkeit sprechen, meinen wir derzeit ausschließlich ökologische Aspekte.
Für Eilige – Elevator-Review
Die klaren Sieger unserer Auswertung sind die Guldsmeden und Scandic Hotels. Fast genauso gut wie unsere beiden „Testsieger“ waren auch die Motel Ones. Dann kommt schon mit etwas Abstand das Mittelfeld mit den NH Hotels, Lindner, Steigenberger, H-Hotels, Maritim und Dorint, Premier Inn und Kempinski. Schlusslichter sind Hyatt, Marriott, Radisson, Melià und Hilton – viel Text, wenig Greifbares. Hier der Link zur Gesamtübersicht.
Mehr Zeit, mehr erfahren
Guldsmeden Hotels – Gewinner unserer Auswertung und unser persönlicher Favorit
Die Guldsmeden Hotels (9 Häuser insgesamt) mit nur einem Haus in Deutschland, dem Lulu in Berlin, haben genau genommen in diesem Blogbeitrag nichts verloren, denn es geht ja (eigentlich) um Kettenhotels mit vielen Häusern in Deutschland. Sie waren aber die erste Kette, deren Nachhaltigkeitsinfos wir im Rahmen der Recherche gelesen haben. Die Maßnahmen in diesen Infos waren so konkret und so zahlreich wie bei keiner anderen Kette. Deswegen haben sich die Guldsmeden Hotels unseres Erachtens einen Platz in unserem Ranking verdient, genau genommen sogar den ersten. N. B.: Mit zwei Tagungsräumen für bis zu 14 und 36 Personen eignet sich das Guldsmeden für kleinere Meetings.
Was empfehlen wir?
Realistische erste Wahl für nachhaltige Meetings sind unseres Erachtens die Scandic Hotels: Mit sechs Hotels in Deutschland bilden sie auch nicht gerade eine große Kette, aber sie sind immerhin in wichtigen Städten (Berlin, Frankfurt, Hamburg, München) vertreten. Auch die Hotels aus dem Mittelfeld (NH Hotels, Lindner, Steigenberger, H-Hotels, Maritim und Dorint, Premier Inn und Kempinski) können wir noch guten Gewissens empfehlen.
Motel One und Premier Inn
Die Motel One Hotels haben keine Meetingräume, eignen sich also nur für nachhaltige Geschäftsreisen, nicht aber für Tagungen & Co. Die Premier Inn Hotels haben zwar in fast allen Häusern Meetingräume, allerdings nur für kleine Gruppen von 6 bis 30 Personen – dafür wiederum in allen Hotels sehr schöne Working Zones, von wo aus man als Gast gut mobil arbeiten kann.
Atlantic und Leonardo
Die kleinen, aber feinen Atlantic Hotels sind am Thema Nachhaltigkeit dran, aber es ist noch nicht spruchreif. Pionierhotel in Sachen Nachhaltigkeit bei den Atlantics ist das Haus in Bremerhaven. Wer in der Gegend tagen will, der/dem empfehlen wir die Lektüre dieser Broschüre.
Die Leonardo Hotels sind lt. telefonischer Aussage unseres Sales-Ansprechpartners als kleinster gemeinsamer Nenner Teil der HRS Green Stay Initiative, dazu dann mehr in unserem (kommenden) Blogbeitrag zu Hotel-Öko-Labels.
Sonderfall Accor
Je nachdem, wie man zählt, vereint die Accor-Gruppe weltweit ca. 42 (sic!) Hotelmarken. Wir sehen daher ein, dass man für die gesamte Accor-Kette nur schwer allgemeingültige Aussagen treffen kann. Ein schönes Beispiel dafür: Natürlich kann man einem Gast in einem Ibis anbieten, auf die tägliche Zimmerreinigung zu verzichten. Das dürfte aber in einem Raffles, Fairmont oder Orient Express-Hotel deutlich weniger goutiert werden.
Aufgrund des stark differierenden Portfolios der Accor-Gruppe würde sich ein eigener Blogbeitrag lohnen. Doch dazu müssten wir erst mal von jeder Marke die Nachhaltigkeitsinfos bekommen. Puh… Für den Moment lässt sich immerhin so viel sagen: Alle Hotels wollen bis Ende 2022 komplett auf Plastik verzichten und die gesamte Accor-Gruppe will bis 2050 klimaneutral sein.
Still ruht der See
Keinerlei Feedback, trotz mehrfacher Anfrage, haben wir von unseren Ansprechpartnern der IHG-Hotels (primär Interconti, Holiday Inn <Express> und Crowne Plaza) und der Fleming-Hotels erhalten. Die Arosa-Hotels antworteten uns, dass sie keine speziellen Informationen zum Thema Nachhaltigkeit haben (echt jetzt?), die Four Seasons-Hotels sahen sich zeitlich nicht in der Lage, uns die gewünschten Auskünfte zu geben.
Work in Progress
Wir gehen davon aus, dass wir im Laufe der Zeit weitere Informationen erhalten, die eine oder andere Kette ihre Angaben konkretisiert oder sich generell erstmalig zurückmeldet. Daher werden wir die Tabelle immer auf dem Laufenden halten!
Last but not least: Alle weiteren Beiträge im Rahmen dieser Serie wirst Du jeweils auf Deutsch und Englisch in unserer Blogübersicht finden. Und mehr dazu, wie wir Dein nachhaltiges Event ganz konkret umsetzen würden, findest Du auf unserer Green Events-Seite.
Wir freuen uns auf Feedback, Themenwünsche und natürlich Anfragen.