Was ist ein Event?
Warum Eventmanagement so wichtig ist und was eine*n gute*n Eventmanager*in ausmacht, haben wir in unserem letzten Blogbeitrag näher beleuchtet. Heute wollen wir uns damit beschäftigen, was ein Event eigentlich ist.
Event – eine Definition
Wagen wir uns zunächst einmal an die Begriffsdefinition. Was bedeutet das Wort „Event“? Kurz gesagt ist dies lediglich eine Zusammenfassung von Veranstaltungen aller Art. Im eigentlichen, ursprünglichen Sinne jedoch nur „besondere“ Veranstaltungen, also solche die einen einzigartigen oder spektakulären Charakter haben. Dazu später mehr.
An dieser Stelle sei noch gesagt, dass der Begriff Veranstaltung ein organisiertes, zweckbestimmtes, zeitlich begrenztes Ereignis, an welchem eine Gruppe von Menschen vor Ort oder aber – entweder ausschließlich oder zusätzlich – über Medien teilnimmt, bezeichnet. Diese wird an die Teilnehmer*innen als Zielgruppe über Inszenierungen, Interaktionen oder multisensorische Ansprachen herangetragen.
Wichtig ist eine Abgrenzung von Events zu Ereignissen, die nicht von Menschen organisiert werden, wie zum Beispiel Naturschauspiele, also „natürliche Events“ sowie eine genaue Charakterisierung der Eigenschaften von Events zur Definition dieser.
Kommen wir zu den zuvor angesprochenen Merkmalen von Events.
Die folgenden drei Eigenschaften sind charakteristisch für Events – vor allem in der Unterscheidung zu anderen Kommunikationsinstrumenten:
- Die Inszenierung,
- die Interaktivität und
- die Multisensorik.
Was bedeutet das genau?
Inszenierung
Zum einen sind Events – im Gegensatz zu natürlichen Ereignissen – künstlich erschaffene Ereignisse von Menschen für Menschen organisiert. Dabei wird die jeweilige Zielgruppe bewusst durch die angebotene Abwechslung aktiviert und möchte sich von der Alltagswirklichkeit der Teilnehmer*innen abheben. Dieser nicht-alltägliche Charakter bewirkt, dass auch kommerzielle Veranstaltungen durch die außergewöhnlichen Situationen meistens als unkommerziell wahrgenommen werden.
Interaktivität
Zum anderen sind Events auch eine Plattform für persönliche Begegnungen zwischen Veranstalter*in und Teilnehmer*in oder Teilnehmer*innen untereinander. Deshalb beziehen Events in der Regel die Teilnehmer*innen mit in das Geschehen ein und entstehen aus dem Zusammenwirken aller Beteiligten heraus.
Dabei nennt man die Teilnehmer*innen auch „Prosumer“- also sowohl Konsument*innen als auch (Mit-) Produzent*innen. Denn alle Beteiligten gestalten das Event-Erlebnis maßgeblich mit.
Multisensorik
Nicht zu vergessen setzen Events auch Kommunikationsbotschaften in multisensorische Erlebnisse um. Dabei wird versucht, durch physische Reize möglichst alle Sinne der Teilnehmer*innen anzusprechen. Das Sehen durch visuelle Reize, wie Bilder, Videos oder Licht; das Hören durch sogenannte auditive Reize, wie Sprache oder Geräusche; das Riechen durch olfaktorische Reize, also Catering und Location; das Schmecken durch gustatorische Reize, wie ebenfalls das Catering oder beispielsweise Verkostungen und das Tasten beziehungsweise Fühlen durch die haptischen Reize, wie verschiedene Oberflächenstrukturen oder thermale Reize, wie die Raumtemperatur. Dabei wird immer versucht, eine sogenannte „totale Kommunikation“ herzustellen, also alle Sinne gleichzeitig anzusprechen, da nur dadurch ein besonders umfassendes Wahrnehmen der Kommunikationsbotschaften, Marken und Produkte entsteht. Deshalb sollte die multisensorische Ansprache niemals vergessen werden – denn im Vergleich zu anderen Kommunikationsinstrumenten werden die Teilnehmer*innen hierbei überdurchschnittlich stark aktiviert.
Kommerzielle und nicht kommerzielle Events
Auf welche Weise sich Events auch noch charakterisieren lassen, wird in den unterschiedlichen Arten von Events, zu denen wir jetzt kommen beispielhaft verdeutlicht. Grundsätzlich lassen sich Events nämlich in kommerzielle und nicht kommerzielle Arten unterteilen. Zu letzterem zählen zum Beispiel private Partys oder gar Gottesdienste.
Events als Produkt oder als Marketing-Instrument
Viel wichtiger in diesem Zusammenhang sind aber die kommerziellen Events. Diese können nämlich wiederum in Events als verkäufliches Produkt und Events als Marketing-Instrument unterschieden werden. Bei den zuerst genanntem werden in der Regel Eintritte oder Gebühren verlangt und als Dienstleistungsprodukt vermarktet, wie zum Beispiel Kulturveranstaltungen oder Messen. Zweites hingegen gilt nicht selbst als Produkt, sondern lediglich als ein eingesetztes Instrument in der Kommunikationspolitik, welches zur Vermarktung von anderen Produkten benötigt wird.
Zu diesen Marketingevents zählen Eigenveranstaltungen von Organisationen, die zu dem Zweck stattfinden, eigene Marketing- oder Kommunikationsziele zu erfüllen. Das können zum Beispiel Incentive-Events für Mitarbeiter*innen sein, Informations-Events, wie Pressekonferenzen, Promotional-Events zum Zwecke einer Verkaufsförderung, Sponsoring-Events im Rahmen von Sport- oder Kulturveranstaltungen oder Messe-Events am eigenen Messestand auf fremdveranstalteten Messen.
Events in der Geschichte
Kommen wir zum historischen Aspekt – woher kommen Events eigentlich und wie sahen sie früher aus?
Vielleicht ist es etwas weit aus dem Fenster gelehnt, zu behaupten, dass Events so alt sind, wie die Menschheit selbst – aber im Prinzip kann man sich das so vorstellen. Denn Shows zu bestimmten Anlässen werden seit Menschengedenken zelebriert und veranstaltet. Ob Opferfeste, Feste zu Ehren der Gottheiten, Hochzeiten oder Feierlichkeiten zu bestimmten Bräuchen. Sie sind und waren auch damals schon dadurch gekennzeichnet, dass sie die Tagesroutine durchbrechen und ein Highlight im Leben darstellen. Darüber hinaus schärfen sie die Sinne der Menschen für andere Dinge.
Was sich allerdings zu damals unterscheidet, ist der Inhalt der Events. Denn vor über 10.000 Jahren wurden solche Veranstaltungen vor allem aus religiösen Gründen oder zu lebenserhaltenden Anlässen, wie einer besonders guten Jagd oder Ernte gefeiert. Heutzutage gibt es für jeden Anlass ein passendes Event: Ob Firmenfeier, Jubiläum, Produkteinführung oder Umweltkonferenz – die Gründe, um ein Fest zu veranstalten könnten vielfältiger nicht sein. Dazu kommen der industrielle Wandel und die zunehmende Globalisierung und Internationalisierung. Denn nun müssen Mitarbeiter*innen durch Incentives motiviert werden, Absatzzahlen erreicht und gefeiert werden, Produkte verbessert und eingeführt werden und vieles mehr. Die Gemeinsamkeiten: Information und Unterhaltung. Diese standen und stehen damals wie heute im Vordergrund eines jeden Events.
Damals war die Anbetung einer Gottheit oftmals der Ursprung für ein Event im Altertum. Fun Fact: So entstanden beispielsweise auch die Olympischen Spiele. Von 776 v.Chr. bis 393 n.Chr. wurden diese Treffen der besten Sportler Griechenlands alle vier Jahre in Olympia zu Ehren Zeus abgehalten. Erst 1896 wurde die Durchführung dieser wieder aufgenommen, jedoch mit einem anderen Ziel. Nun stand der gesellschaftliche Aspekt im Vordergrund im Zusammenspiel mit wirtschaftlichen Aktivitäten.
Auch im alten Rom und im Mittelalter waren die Events noch stark vom (christlichen) Glauben geprägt, der unterhaltsame Charakter nahm aber immer mehr zu. Als Beispiele können hier Fastnachtsbräuche oder Pfingstfeste angeführt werden. Diese sind so entscheidend in der Geschichte, da sich dort erstmals etwas etablierte, das heute als Messe oder Verkaufsausstellung angesehen werden kann: Verkäufer boten Waren an.
Ein kleiner Zeitsprung in die Neuzeit – genauer in die industrielle Revolution: Nun standen im 19. Jahrhundert vor allem technische Errungenschaften im Mittelpunkt der Events. Aber auch Weltausstellungen waren sehr beliebt – nicht zuletzt deshalb wurde 1889 zum Anlass der Weltausstellung in Paris der Eiffelturm konstruiert.
Doch die negativen Auswirkungen von Events dürfen hier nicht vernachlässigt werden. Vor allem im Dritten Reich waren Events zur Massenmanipulation populär, wie beispielsweise die Reichsparteitage der NSDAP in Nürnberg.
Die 60er Jahre hingegen stehen für die Positiv-Beispiele von Events mit ihren zahlreichen Pop-Musik-Veranstaltungen, wie das „Kunst & Musik-Messe“ Woodstock 1969, als Symbol für das friedliche menschliche und kommunikative Miteinander.
Heutzutage ist unser Alltag so vielfältig wie nie und von Reizüberflutungen gekennzeichnet. Daher wird es für die Event-Konzeption immer schwieriger, diesen Alltag zu durchbrechen. Folglich müssen Events immer ausgefallener und spezieller werden, um die Menschen aus ihrem Alltag zu holen.
Merkmale von Events
Zusammenfassend können sich Events also durch folgende Merkmale charakterisieren lassen:
Ein Event ist eine Veranstaltung, die zum Ereignis wird, die in der Wahrnehmung der Teilnehmer*innen einmalig ist, die Teilnehmer*innen durch die Aktivierung positiv in Erinnerung bleibt, und die eine durchdachte Organisation erfordert und eine geplante Inszenierung darstellt.
Wir hoffen, wir konnten mit diesem Blogbeitrag die Frage klären, was es mit einem Event auf sich hat – sollten noch Fragen offen sein, freuen wir uns jederzeit über Ihre Kontaktaufnahme. Ebenso über Feedback, Wünsche oder Anregungen zu unserem Blog oder unserem Leistungsangebot. Verpassen Sie nicht unseren nächsten Beitrag, in dem es darum gehen wird, was ein Team-Event ist.
Leave a Comment